Personal
SUNDAY SOULTALK #20: Die Blogger-Selbstständigkeit.
Im Oktober 2014 habe ich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Oder sagen wir es mal so - ich habe mir in den Kopf gesetzt, das Ziel zu verfolgen, irgendwann hauptberuflich Bloggerin zu sein. Dazu muss ich noch sagen, dass ich bis Anfang des Jahres 2016 meinen Bachelor in Germanistik gemacht habe. Ich war also bis 2016 eher noch Stundentin und habe neben dem Studium freiberuflich als Bloggerin, bei Start Ups, als Model, Hostess und als freie Journalistin gearbeitet. Dass man das Bloggen mittlerweile tatsächlich als richtigen Beruf ansehen kann, haben mittlerweile einige Leute verstanden, andere eher weniger. Nicht selten höre ich "Was Blogger? Das soll ein Job sein? Also ICH habe ja einen RICHTIGEN Job." Oder aus der Family kommen häufiger die Sätze "Kind, mach doch was Richtiges. Einen Beruf, in dem du regelmäßig Geld verdienst und eine Sicherheit hast!".
Anfangs musste ich bei solchen Kommentaren zu meinem Job als Blogger noch schlucken und habe des Öfteren überlegt, ob das Influencer-Life in Deutschland überhaupt eine Zukunft hat, ob man davon leben kann und ob ich irgendwann eine Familie mit meiner Selbständigkeit ernähren kann. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich im Moment noch nicht 100% von meinem Blogger-Gehalt finanziere. Meine Reichweite ist einfach noch zu klein, die Konkurrenz ist hart (mittlerweile richtig hart!) und vor allem die Tatsache, dass das Thema Bloggen in Deutschland einfach noch nicht so gut angekommen ist und Brands und Agenturen wissen, wie wichtig Influencer für das Marketing sind, ist der Grund, wieso oft kein kein Budget für Kooperationen zur Verfügung steht. Allmählich lerne ich allerdings immer besser, mit der Selbstständigkeit umzugehen und weiß auch mittlerweile, dass man bei Kooperationspartnern einfach standhaft und rigoros sein muss - wenn man auf ein Budget für seine Arbeit besteht und die Kooperation "umsonst" nicht annehmen möchte, kommt es nicht selten vor, dass plötzlich doch ein Budget angeboten wird. Verkauft euch nicht unter eurem Marktwert und lasst euch für eure Arbeit fair vergüten, denn sonst werden wir immer wieder die Sätze "Wie, mit Bloggen kann man Geld verdienen?" hören. Ich habe mir gedacht, dass ich euch in meinem heutigen SUNDAY SOULTALK ein paar wichtige Punkte über das Thema Blogger-Selbstständigkeit erzähle, die mich täglich begleiten.
Die Blogger-Selbstständigkeit
1. Kein festes Budget
"Wie viele Kooperationen hast du so im Monat? Und was verdienst du damit?" Es ist ja nicht so, als würde ich nicht über das Thema Geld reden wollen oder ein großes Geheimnis um mein Gehalt machen (zumindest meinen Freunden und meiner Familie gegenüber). Ich kann es nur einfach wirklich nicht sagen. Als Blogger hat man zwar teilweise feste Kooperationen, die jeden Monat oder jede Saison stattfinden, meist sind Kooperationen aber eher einmalig. Somit hat man einen Monat 1 Kooperation, im nächsten vielleicht 3 Zusammenarbeiten und oft auch mal gar keine haben. Als Blogger kann man auf verschiedene Arten Geld verdienen: mit bezahlten Kooperationen, mit Social Media Posts, über Affiliate Links, Widgets oder Banner auf dem Blog oder auch mit Foto-Shootings für Produkte oder Brands. Seitdem ich selbstständig bin, habe ich gelernt zu sparen und immer einen "Notgroschen" auf dem Konto zu haben, denn manche Monate muss man auch mit weniger Geld und mit Niederlagen rechnen.
2. Arbeitszeiten
Wenn man selbstständig ist hat man mehr Freizeit, kann immer ausschlafen und den ganzen Tag chillen? Fehlanzeige. Vor allem als Blogger ist es nicht einfach, Freizeit und Privatleben zu trennen. Da ich mittlerweile noch von Zuhause aus arbeite, fällt es mir oft schwer, eine feste Arbeitszeit einzuhalten. Fotos machen, Texte schreiben, Mails beantworten, Agenturen anschreiben und Kontakte pflegen, Social Media, Buchhaltung, Styling, Schminken... Die Liste der Dinge, die man als Blogger täglich bewältigen muss, hört nicht auf und somit sind 12 Stunden Tage auch keine Ausnahme. Man kann also durchaus sagen, dass Bloggen ein "richtiger" 24/7 Job ist!
3. Disziplin
Wenn man in seinem eigenen vier Wänden nicht nur lebt, sondern auch arbeitet, sind Disziplin das A und O. Ich hatte zum Glück noch nie ein Problem mit dizipliniertem Arbeiten und ich konnte auch während der Schulzeit oder dem Studium immer in meinem eigenen Zimmer lernen und arbeiten. Manchmal muss ich aber ehrlich zugeben, dass es schon schwierig ist, überall in seinem Arbeitsraum Ablenkungen in der Umgebung zu haben. Sollte ich mich mal in einem schwachen Punkt erwischen, lege ich mein Handy weg, setze mich an den Schreibtisch, knalle mir Motivations-Musik mit meinen Kopfhörern in die Ohren und kann wieder gut weiterarbeiten. Disziplin und Vertrauen in seine Arbeitskraft sind wichtig für die Selbstständigkeit, da ohne Arbeit auch kein Geld reinkommt. Je mehr Arbeit, desto mehr Geld!
4. Konkurrenz und Druck
Die Blogger schießen mittlerweile wie Pilze aus dem Boden. Während am Anfang meiner "Blogger Karriere" im Jahr 2011 noch kaum "große" Blogger in Deutschland zu finden waren, gibt es mittlerweile zahlreiche Blogger in ganz Deutschland, die teilweise quasi über Nacht zum Star werden. Man wird täglich der Konkurrenz ausgesetzt und somit wird der Druck auch immer größer. Auch ich hatte schon Tage, an welchen ich mir wirklich unsicher war, ob ich dem Druck standhalten kann. Dem Druck, nicht in der "großen Blogger Welt" unterzugehen. Doch dann fällt mir immer wieder ein, dass ich einfach mir selbst treu bleiben und das Beste und so viel Power in meinen Traum und in mein Ziel stecken sollte.
5. Kritik und Hater
Als Blogger und Influencer steht man als öffentliche Person im World Wide Web. Wie ihr euch bestimmt schon denken könnt, wächst mit jedem Post, mit jedem Bild und vor allem mit der wachsenden Reichweite auch die Zahl der Personen, die euch mehr oder weniger konstruktive Kritik geben und mit Hater Kommentaren um sich schmeißen. Gegen gute und sinnvolle Kritik habe ich absolut nichts einzuwenden und freue mich immer, Feedback von euch zu bekommen. Wenn die Kritik dann allerdings abwertend und respektlos wird, muss man damit umgehen können. Ich hatte bisher das Glück, nur harmlose Hater Kommentare zu bekommen, habe von anderen Blogger Kolleginnen aber auch schon ganz schöne Horrorgeschichten gehört.
6. Den Traum leben
Dies ist für mich der wichtigste Punkt meiner "Blogger-Selbstständigkeit". Ich hätte niemals gedacht, dass ich es mit meinem Blog soweit bringe. Dass mich Menschen auf der Straße ansprechen und das, was ich hier fabriziere, gut finden. Dass ich mit meinem Blog Menschen erreiche, manchmal auch eine Inspiration bin und mit meinem Hobby Geld verdienen kann. Dass ich meinem Blog zu einem Beruf machen kann. Ich habe mit dem Unterschreiben meiner Selbstständigkeit (bzw. meinem Gewerbeschein) stetig das Ziel verfolgt, meinen Blog weiter wachsen zu lassen und werde meinen Traum auch weiterhin verfolgen. Denkt daran, dass ihr nur ein Leben habt und verfolgt genau das Ziel, das euch glücklich macht!
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