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SUNDAY SOULTALK #6: Über die große Liebe und Tinder Dates.
Sunday Soultalk #6
Vor Kurzem habe ich mich mit zwei Freundinnen über die Liebe unterhalten. Über Beziehungen, Liebe, die mehr oder weniger vorhanden ist, Männer, die sich immer komischer benehmen, die undurchschaubar sind und vor allem die Frage - wie lerne ich heutzutage eigentlich noch "gute" Kerle kennen? Während ich der Meinung war, dass sich die Sache mit dem "Ich lernen jemanden kennen, der zu mir passt" heutzutage viel schwieriger gestaltet als früher und man irgendwie doch schon jeden in seinem Umfeld kennt, meinte das andere Mädchen: "Findest du? Ich glaube, durch die ganzen Medien, Social Media und gerade die Tatsache, dass irgendwie Jeder jeden kennt, ist doch alles viel einfacher geworden. Früher hatte man kein Facebook, Whatsapp oder Tinder. Man musste reden und seine Dates Face to Face ausmachen, während doch heute über das Internet alles viel einfach ist." Ich musste dann kurz nachdenken und ihr Recht geben. Mag sein, dass nicht alle so ticken wie ich aber ich muss ehrlich zugeben: Ich gehe wirklich nie zu Männern direkt hin, die ich im Club oder auf der Straße sehe und sage ihnen ins Gesicht, dass ich sie toll finde und sie gerne daten möchte. Ich bin da eher altmodisch und finde, das sollten die Männer übernehmen. Eigentlich dumm, ich weiß.
Auch die Sache mit Tinder sehe ich irgendwie skeptisch. Ich muss zugeben, dass ich die App auch auf meinem Handy habe und aus Spaß ab und zu mal durchchecke. Oder eher "duchNEXTE". Geliked werden bei mir eigentlich nur Typen, die man eh schon kennt - einfach nur so aus Spaß. Wirklich jemanden kennen gelernt habe ich dort allerdings noch nie. Einmal stand ich kurz vor einem Treffen mit einem Tinder Match, das dann aber doch nie statt fand. Zitat Mama: "Mei Kind, so lernst du doch nie einen kennen." Ja okay, Recht mag sie haben. Aber jetzt mal ehrlich - Wieso sollte ich jemanden treffen, der mir nicht von Anfang an zusagt? Gut, ein paar Mal hin und her schreiben in Whatsapp sagt nicht alles aus, aber wenn schon da keine richtigen Vibes rüberkommen und man nur langweiligen Smalltalk betreibt, kann das Date bestimmt auch nicht besser werden. Und dazu muss ich sagen, dass allein das Wort "Date" schon Grauen bei mir auslöst. Erste Treffen finde ich schrecklich. Dazu muss ich sagen, dass ich absolut nicht auf den Mund gefallen bin und auch gerne für drei Leute reden kann aber trotzdem nie weiß, wie die Person denn außerhalb der sozialen Medien, Tinder oder Whatsapp so tickt.
Doch an was liegt es, dass manche Frauen (und auch Männer) dauerhaft in einer Beziehung sind, von einer in die nächste "Big Love" springen und ich (und ein Großteil meiner Mädels) Single sind und es uns so schwer fällt, jemand Passenden zu finden? Ich bin ja der Meinung, dass es zwei Seiten Frauen gibt: Die Einen können nicht alleine und die Anderen sind einfach so zufrieden/beschäftigt/eigenständig, dass sie auch einfach ohne einen Mann an der Seite können. Und zu dieser Sorte zähle ich mich definitiv auch. Ich würde lügen, wenn ich nicht gerne jemanden an meiner Seite hätte aber ich muss auch ehrlich sagen, dass ich ziemlich zufrieden mit meinem Singleleben bin. Ich kann ausgehen wann ich will, ich kann viel arbeiten, meine Mädels so oft treffen wie ich möchte und bin vor allem von Niemanden abhängig. Und vielleicht ist auch genau das die Tatsache, die manche Männer abschreckt. Doch so bin ich nun mal - und ein Großteil meiner Mädels zum Glück auch. Verstellen ist für mich nicht drin - entweder man nimmt uns so wie wir sind, oder wir werden eben Dauersingle bleiben. (Okay, das hoffen wir natürlich nicht ;)).
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Oh, ich unterschreibe deinen Text. Ich habe vor fast einem Jahr meine 3jährige Beziehung beendet, weil er weggezogen ist und ich kein Mensch für Fernbeziehungen bin und seitdem ebbe ich durch ein unendbrückbares Meer aus Enttäuschungen, was die Männerwelt angeht. Wer nicht auf den Typ Mann "Hey, erst einmal eine Nacht und dann sehen wir weiter" steht, ist gleich prüde und eine lange Beziehung scheint mir ferner denn je.
Echt schade, was aus all dem, was sich liebe nannte, geworden ist. Ich sehe langjährige Paare, die selbst zu meiner Abi Zeit zusammen waren, sich verloben und denke mir "wie haben die das geschafft?"
Naja, das klingt wohl alles mehr verzweifelt 😀 Aber ich bin kein verzweifelter Single, sondern eher noch verzweifelt an der Menschheit und dem, was daraus geworden ist.
Liebe Grüße,
Jenny
http://imaginary-lights.net
Alle vergebenen Frauen über den Kamm zu scheren, "nicht alleine sein zu können" ist nicht nur generalisierend, altmodisch und überholt, sondern vielleicht spricht hier auch eine Spur Eifersucht. Freilich gibt es Menschen, die dauernd in einer Beziehung stecken und tatsächlich nicht allein sein können. Aber Frauen in zwei Kategorien einzuteilen, halte ich für unüberlegt und zu kurz gegriffen.