Personal
SUNDAY SOULTALK #37: Life Update Berlin.
MY SUMMER IN BERLIN.
Der erste Umzug, das erste Mal weg aus der Heimatstadt, weg von Familie, weg von Freunden, weg von meinem Leben, das ich seit 25 Jahre lebe. Ja, mein Schritt, nach Berlin zu gehen, war für mich ein ziemlich großer. Und ich kann es kaum glauben, dass ich nun schon seit fast zwei Monaten in Berlin lebe. Wo verschwindet die Zeit immer so schnell hin? Irgendwie bin ich gefühlt erst vor zwei Tagen eingezogen, schon ist Hochsommer in Berlin – und was für einer! Ich glaube, der ist mit mir zusammen nach Berlin gekommen, denn viele haben mich vor meinem Umzug vorgewarnt: „Na hoffentlich wird dieser Sommer nicht so wie der letzte. Wäre mies für deinen ersten Berliner Sommer.“. Letztes Jahr hat es anscheinend rund um die Uhr geregnet und ich glaube, ich kann mich mehr als glücklich schätzen, meine „Einweihung“ in Berlin mit schönstem Wetter zu feiern! Ja Freunde, jetzt lebe ich also wirklich in Berlin und kann es selbst oft noch nicht so richtig realisieren. Vielleicht schreibe ich auch deshalb diesen Post heute – um mir selbst eine kleine „Berlin Review“ geben, was ich bisher so erlebt habe, wie mir Berlin gefällt und ob ich meine Zeit hier bisher eher positiv oder negativ sehe.
Shoot by DOMINIK CEE
Anzeige/Markierung
Berlin – my happy place?
Ich muss ehrlich sagen, bisher fühle ich mich sehr sehr wohl hier in Berlin. Ich liebe meine Wohnung, die einfach nur ein Traum ist, ich liebe meinen kleinen Balkon, ich liebe meine Lage hier im Prenzlauer Berg, ich liebe die Stimmung in Berlin und ich liebe die Atmosphäre hier. Ja, Berlin catcht mich schon ziemlich. Ich war schon einige Male in der City zu Besuch, auch schon einige Wochen am Stück, doch so richtig hier zu wohnen ist ein großer Unterschied. Was mich täglich umhaut, ist die Offenheit der Menschen in Berlin. Alle kommen auf mich zu, reden mit mir und irgendwie ist es so ganz anders als in München. Da muss ich leider zugeben, dass ein Großteil der Münchner (natürlich nicht alle, doch leider musste ich schon ziemlich oft die Erfahrung machen) ziemlich aufgesetzt wirkt, oberflächlich und wertend ist. Gar nicht mein Ding. Hier kann ich definitiv sagen – Berlin, du bist so wunderbar! Ein weiteres Plus, das ich bisher nur positiv sehe, ist die Tatsache, dass hier immer was los ist. Egal zu welcher Uhrzeit oder an welchem Tag – Berlin lebt. Und ich liebe es. Man kann hier immer etwas unternehmen, es ist immer irgendwo was los und irgendjemand fragt immer „Hast du Lust was zu machen?“. In meiner bisherigen Berlin Zeit habe ich auch schon einige wundervolle Menschen kennengelernt, die ich richtig in mein Herz geschlossen habe und die ich – egal, ob ich in Berlin bleibe oder nicht – definitiv nicht so schnell vergessen werde!
Fühlst du dich schon „berlinerisch“?
Die Frage habe ich nun mittlerweile des öfteren gehört – „Fühlst du dich schon wie eine Berlinerin?“. Nein, die Frage kann und will ich gar nicht beantworten. Ich habe mich eigentlich auch nie zu 100% wie eine richtige Münchnerin gefühlt, denn was genau macht eine richtige „Münchnerin“ oder „Berlinerin“ aus? Richtig, ich finde, das kann man nicht so wirklich sagen. Klar hat jede Stadt seine bestimmten Klischees von Charakterzügen, doch meiner Meinung nach ist es das Wichtigste, in einer Stadt anzukommen und sich wohl zu fühlen. Ob ich mich innerlich mehr wie eine Münchnerin oder einer Berlinerin fühle? Keine Ahnung. Im Moment fühle ich mich rundum wohl in Berlin, doch auch wenn ich München wieder besuche, weiß ich, das ist meine Heimat. Wohin ich dann letztendlich gehöre, werde ich mit der Zeit feststellen.
Vermisse ich München?
Ich muss ehrlich sagen, dass vor allem der erste Monat in Berlin (und auch jetzt noch) so turbulent war, dass ich gar keine große Zeit für Vermissung hatte. Ich war erstmal damit beschäftigt, meine Wohnung einzurichten, anzukommen, die Gegend abzuchecken, Berlin kennenzulernen, die Fashion Week stand an, die Grippe erwischte mich und schließlich ging es ein paar Tage in den Urlaub nach Ibiza. Ja, irgendwie zu viel los, zu wenig Langeweile und Zeit, um darüber nachzudenken, ob ich meine Heimatstadt vermisse. Berlin ist so komplett anders als München, dass man die zwei Städte auch immer schwierig vergleichen kann. München ist schön und ich liebe die kleine, traditionelle Stadt. Doch während Berlin immer lebt, ist München leider auch oft ziemlich langweilig. In Berlin ist immer was los, Langeweile kommt selten auf, doch man kann mitten in der Stadt auch schwierig abschalten. Ja, das ist der Moment, in dem ich meine bayrische Natur und die Berge vermisse. Auch meine Family, meine Freunde und meine Lotti (meine Mietze) vermisse ich schrecklich. Doch ich denke, das gehört alles dazu, wenn man den Schritt wagt, in eine andere Stadt zu ziehen. Doch das Beste an der Sache – da ich meinen Job von überall aus machen kann, werde ich mich bei ganz schlimmen Heimweh einfach in mein Auto schmeißen und Richtung München düsen.
Was sich verändert hat
In meinen Augen tatsächlich relativ viel. Fangen wir mal mit der Tatsache an, dass ich am Umzug in eine neue Stadt enorm gewachsen bin. Keine Eltern mehr, die einem sofort bei kleinen Dingen helfen, keine Mami, die mich umsorgt, wenn ich krank bin, den Umzug alleine stemmen, meine Freunde hinter mir lassen. Da auch meine Berliner Wohnung ziemlich groß ist, war auch das „alleine wohnen“ anfangs sehr ungewohnt, doch ich würde nicht sagen, dass ich „alleine bin“, sondern einfach nur alleine in dieser Wohnung lebe. Wenn mir nach Menschen ist, gehe ich raus, erlebe etwas oder lade jemanden zum kochen und quatschen ein. Auch in Hinsicht auf meine Arbeit als Blogger hat sich Einiges ins Positive gewandelt. Ich finde es so toll, wenn Agenturen und Brands auch von selbst entdecken, dass man in eine neue Stadt gezogen ist und die Einladungen für Events und Projekte von selbst eintrudeln. Ich habe einige tolle und kreative Leute aus der Branche kennengelernt, Agenturen persönlich besucht (es geht für mich nichts über persönliche Gespräche und Meetings), mit talentierten Fotografen geshootet und ich kann hier unglaublich produktiv arbeiten. Vor allem mein Job war für mich ein großer Grund, nach Berlin zu gehen. Hier ist die Blogger Branche einfach um einiges ausgeprägter als in München und ich denke, ich kann hier noch einige tolle Bekanntschaften machen!
Negative Seiten des Umzugs / von Berlin
Dieser Punkt wird kurz gehalten, denn bisher gibt es glücklicherweise nicht viel, was ich an Berlin oder meinem Umzug bemängeln könnte. Klar, wie oben schon angeführt, fehlen mir vor allem meine Eltern sehr. Als ich nach der Fashion Week so krank war, kam tatsächlich kurz der Gedanke in meinen Kopf „Ich packe das gerade alles nicht alleine.“ Doch ich denke, ihr kennt das alle: wenn man krank ist, wird man sensibel, weinerlich und erreicht das MIMIMI Level auf extremer Stufe. Doch auch die Grippe ging vorbei und somit auch mein übles Heimweh. Ich bin super happy, dass ich hier meine Freundin Louisa an meiner Seite habe, denn die ist für mich wie Familie. An sich bin ich immer noch total verliebt in Berlin, ich muss nur ehrlich zugeben, dass mich die riesige Stadt anfangs auch ein wenig erschlagen hat. So viele Menschen, so viel Bewegung, so viel los. Man ist das einfach aus dem kleinen, überschaulichen München nicht gewohnt (ja, München ist wirklich ein Dorf im Gegensatz zu Berlin) und ich musste erstmal mit all dem klarkommen. Doch ich stehe mit der Meinung scheinbar nicht alleine da – einige Freunde, die ebenfalls aus München nach Berlin gezogen sind, haben das gleiche durchgemacht. Bisher ist aber soweit alles palletti und ich bin super happy.
Bleibe ich in Berlin?
„Nach einem Monat wirst du eh zurück gehen!“. „Berlin wird dir sowieso nicht gefallen!“. „Du? Nach Berlin? No Way!“. Ja, Sprüche wie diese sind nicht selten gefallen, als ich meinem Umkreis erzählte, dass ich nach Berlin ziehen werde. Ich kann es auf der einen Seite verstehen, denn Berlin ist – wie oben schon erwähnt – ein kompletter Gegensatz zu München. Die Menschen hier sind anders, das Lebensgefühl, die Einstellung der Menschen, die Location, die Wohnungen, die Atmosphäre. Ich finde, man kann die beiden Städte wirklich NULL vergleichen. Bisher bin ich auch der Meinung, dass ich meinen Berlin Aufenthalt definitiv verlängern möchte. 4 Monate Berlin sind einfach never ever genug Zeit, um zu wissen, ob man hier weiter leben möchte. Berlin ist so überwältigend, so groß, hat so viel zu bieten. Auch Leute, die bereits seit Jahren hier leben, sind noch nicht soweit zu sagen „Ich habe schon alles gesehen!“. Und ich will noch so viel sehen, so viel erleben in dieser wunderbaren Stadt. Doch ich sage niemals Nie, vielleicht zieht es mich doch wieder nach München zurück. Wir werden sehen und somit sage ich – STAY TUNED!
0 comments