SUNDAY SOULTALK #30: Werbliche Inhalte auf Social Media / Blogs richtig kennzeichnen.

Vor einiger Zeit musste ich zum ersten Mal, seit ziemlich genau 6 Jahren, an dem,
 was ich hier mache, zweifeln. Während ich meinen Blog, den es mittlerweile seit
 2011 gibt, anfangs nur hobbymäßig betrieben habe und nie gedacht hätte, dass er
 irgendwann mal zu dem wird, was er heute ist, arbeite ich mittlerweile als Full
 Time Bloggerin. Das heißt: ich verdiene mein Einkommen als Bloggerin und
 Influencerin. Ich bin selbstständig und kann mein Leben mit der Sache, die ich
 über alles liebe, finanzieren. Viele Leute können sich unter dem Beruf
 "Blogger" erstmal gar nichts vorstellen, einige belachen meine
 Antwort auf "Was machst du beruflich?" leise und ein Großteil der
 Menschen denkt, dass das Leben als Blogger Glitzer, Fun, Glamour und viel
 Freizeit bedeutet. Doch auch, wenn mein Job als Bloggerin meine große
 Leidenschaft ist und ich genau das mache, was zu 100% meinem Traumjob
 entspricht, hat die Sache auch seine Nachteile. Von einer Sache, die mir vor
 Kurzem passierte und die mich echt kurzzeitig am "Bloggen als
 Hauptberuf" zweifeln ließ, will ich euch heute erzählen.
Vor einigen Wochen flatterte ein Brief in meinen Postkasten, der mich und meine
 innere Ruhe, die ich im Normalfall für so ziemlich jede Sache ziemlich gut
 aufbringen kann, plötzlich durcheinander warf. Der Brief enthielt eine
 Abmahnung, dass ich werbliche Inhalte auf meinem Blog nicht korrekt
 kennzeichne. Mir wurden zahlreiche Brands und Instagram Postings aufgezählt,
 die ich laut dem Verfasser der Abmahnung nicht korrekt als Werbung kennzeichnen
 würde. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich anfangs den Brief nur kurz überflogen
 habe und dachte, es würde sich hier um einen (schlechten) Scherz
 handeln. Ich habe das Schreiben erstmal zur Seite gelegt und
 weitergearbeitet, doch irgendwie ging es mir nicht aus dem Kopf. So habe ich
 mir den Brief ein weiteres Mal zur Brust genommen und ganz  genau
 durchgelesen. Als ich den Verfasser der Abmahnung schließlich einfach mal
 interessehalber in Google eingegeben habe, wurde mir ein wenig schwummrig.
 Scheinbar geht im Moment eine riesige Abmahnwelle durch die Welt der sozialen
 Medien und ich bin sicherlich nicht die Einzige, die es erwischt hat. Von
 zahlreichen Videos in YouTube, bis über Beiträge von Rechtsanwälten und Tipps
 und Ratschläge von Freunden und Familie saß ich plötzlich da und wusste nicht
 mehr weiter. Ich war auf der einen Seite super panisch, andererseits habe ich
 versucht, ruhig zu bleiben und erstmal eine professionelle Meinung einzuholen.
 Dass ich den Brief nicht einfach ignorieren sollte, war mir nach den Reviews
 über die Abmahnwelle im World Wide Web nun auf jeden Fall klar.  
 
 
 Da es in der Bloggerwelt glücklicherweise auch noch Leute gibt,
 die nicht vollkommen abgehoben sind und nur auf das eigene Ziel, Reichweite und
 Geld aus sind, habe ich von zwei super lieben Mädels, die ebenfalls von der
 Abmahnung betroffen waren, Tipps bekommen, wie sie mit der Sache umgegangen
 sind. Da bin ich wirklich immer super happy, so eine tolle Community wie euch
 zu haben! Viele haben auf meinen Hilferuf auf Insta Stories direkt geantwortet
 und mir Kontakte weitergegeben. Ein großes DANKE an euch!! Nachdem mir die
 Mädels, die ebenfalls von der Abmahnung betroffen haben, einige Tipps gegeben
 haben, wie sie damals vorgegangen sind, habe auch ich mich dafür
 entschieden, einen Anwalt einzuschalten. Ich selbst hatte einfach Angst, falsch
 zu agieren und am Ende vor einer Unsumme an Gebühren zu stehen.

Damit ich euch kurz beruhigen kann: ich habe bisher ALLE meine
 werblichen Inhalte, für welche ich bezahlt wurde, gekennzeichnet. Ich kann euch
 auch sagen, dass ich ausschließlich für Sachen werbe, hinter welchen ich auch
 zu 100% stehe und überzeugt bin.
Somit ist es für mich persönlich kein großer Unterschied, ob der
 Post bezahlt wurde oder nicht. Da ich als Full Time Bloggerin arbeite, bin ich
 super glücklich, tolle Kooperationspartner zu haben, die mir auch ein
 Budget für meine Arbeit zahlen. So finanziere ich mein Leben, kann die Miete,
 Rechnungen und alle anderen Kosten zahlen. Auch wenn ich nur für Sachen
 werbe, die ich mir auch persönlich zulegen würde, möchte ich euch und meinen
 Bloggerkollegen gegenüber fair sein und kennzeichne meine Posts
 mit werblichem Inhalt für die Öffentlichkeit. Bisher habe ich alle
 Advertorials auf meinen Social Media Channels mit den Hashtags #ad und/oder
 #sponsored versehen. So, wie es eben irgendwie jeder Blogger oder Influencer
 tut, der mit Advertorials und Sponsored Posts sein Einkommen verdient. Doch
 nur, weil es jeder so macht, ist es eben nicht immer gleich korrekt. Das habe
 ich nun auch mal wieder gelernt. Leider ist das Thema "Werbung in den sozialen
 Medien" in Deutschland noch so eine Grauzone, dass jeder eine andere
 Kennzeichnung als richtig befindet, das Internet so einiges ausspuckt und auch
 viele Blogger gar nicht wissen, wie sie ihre Kennzeichnung regeln. Ich dachte
 eigentlich bisher, ich würde mit der Transparenz meiner Sponsored Posts alles
 richtig machen. Falsch gedacht!

 


Ich habe mich schließlich mit meinem Anwalt, der sich auf Medienrechte
 spezialisiert, zusammengesetzt und weiß jetzt, dass ichs auf jeden Fall aus der
 sicheren Seite stehe, wenn ich sowohl meine bezahlten Advertorials, als auch
 Posts, auf welchen ich für PR Samples "werbe" (die allerdings
 unbezahlt sind) als Anzeige/Werbung markiere. Also nur weil
 ich vielleicht jetzt öfter unter meine Posts "Anzeige" schreibe,
 heißt das nicht, dass ich mittlerweile Unsummen an Geld verdiene!;) Auch wenn
 ich ein Kleidungsstück trage, dass ich von einer PR Agentur zugeschickt
 bekommen habe (diese nennt man auch Samples - wir bekommen die Sachen
 unentgeltlich zugeschickt und dürfen sie euch schonmal im Vornherein zeigen)
 oder meinen Kaffee aus einer Tasse trinke, die ich im Gegenzug für einen Post
 auf Instagram bekommen habe, werde ich nun Anzeige oder Werbung dazu schreiben.
 Sieht zwar nicht unbedingt schön aus, ist aber für euch, meine Bloggerkollegen
 und für die restliche Welt eine faire Kennzeichnung, die zeigen soll: hier
 ist Werbung enthalten.
 
Da ich, wie bereits gesagt, nur für Sachen werbe, die authentisch zu 
mir und meinem Content passen, gibt es hier keinen
 großen Unterschied zu meinen "normalen" Posts. Da wir, die Blogger,
 euch aber natürlich auch mit den neuesten Fashion- und Beautytrends, tollen
 Reise- und Hotelzielen, Restaurants usw. unterhalten und auf dem Laufenden
 halten wollen, können wir uns glücklich schätzen, von Agenturen und Brands
 ausgestattet zu werden, Hotels oder Restaurants testen zu dürfen und somit
 immer neuen Content für euch produzieren zu können! Somit hat die
 "Werbung" ja vor allem auch für euch immer etwas Positives und ich
 hoffe, ihr erfreut euch auch so wie ich an neuen Produkten, die ich vorstellen
 darf.
 
Wie bin ich nun mit der Abmahnung und der ganzen Sache umgegangen? Erstmal war ich
 wirklich froh, dass mir sowohl einige Blogger Girls, als auch mein Anwalt und
 vor allem ihr - meine Community - mir wirklich gut weitergeholfen haben. Nun
 bin ich mir ziemlich sicher, meine werblichen Inhalte für alle korrekt und
 sichtbar zu kennzeichnen und habe auch nochmal rückwirkend sämtliche Beiträge
 korrekt umbezeichnet. Wie ich mit meiner Kennzeichnung in Zukunft umgehe und wie
 auch ihr, als Blogger, Vlogger oder Influencer auf der sicheren Seite seid? Ich
 bin zwar kein Anwalt oder ähnliches, kann euch aber gerne meine eigenen Tipps
 weitergeben, wie ich die Sache mit Advertorials, Sponsored Posts und PR Samples
 in Zukunft regle:

1 Sponsored Posts/Advertorials

Für einen Sponsored Post, bzw. ein Advertorial, werbe ich im Normalfall für etwas
 Bestimmtes (beispielsweise ein Kleidungsstück, ein Beautyprodukt oder etwas
 anderes Materielles, es kann allerdings auch ein Restaurant, Event oder Hotel
 sein), dass ich euch auf meinem Blog/ meinem YouTube Channel/ meinen
 Social Media Kanälen vorstelle. Auch hier sage ich wieder ausdrücklich,
 dass ich nur für Dinge werbe, die ich zu 100% gut finde und an euch weitergeben
 möchte. Meist bekomme ich für solche Art von Postings das Produkt oder eine
 andere Dienstleistung (Restaurant- oder Hotelbesuch, Eventeinladung usw.)
 gestellt und im Normalfall noch ein zusätzliches Budget, da sowohl ein
 Instagram Post, als auch ein ausführlicher Blogpost oder ein Video für meinen
 YouTube Channel viel Arbeitszeit in Anspruch nehmen. Schließlich müssen auch
 wir Blogger unsere Rechnungen bezahlen und der Vermieter nimmt leider keine
 Kleidung oder Beautyprodukte als Bezahlung an!;) Advertorials werde ich in
 Zukunft immer mit Anzeige/Ad. oder als Werbung VOR
 dem Post markieren, damit der Follower auch direkt  auf dem ersten Blick
 erkennt, dass der Post werbliche Inhalte enthält. Sowohl auf meinen Social
 Media Channels, als auch auf meinem Blog gehe ich nun so vor.

2 PR Samples

 


Hier handelt es sich um Teile, die man als Blogger netterweise von PR Agenturen, die
 bestimmte Marken vertreten, oder auch direkt von den Brands kostenlos zur
 Verfügung gestellt bekommt. Das sind in meinem Fall meist Kleidungsstücke,
 Accessoires oder auch Beauty Produkte, die ich testen darf. Oft gelten die
 Samples sozusagen als "Bezahlung" bzw. Gegenleistung für einen Post,
 manchmal gibt es auch ein extra Budget (das wäre dann wieder ein Sponsored Post/Advertorial).
 Posts, die ein PR Sample enthalten, aber unbezahlt sind, kennzeichne ich nun
 immer auf Social Media mit "Anzeige/Sample" und auf
 meinem Blog findet ihr ein *Sponsored Produkts by...* unter
 meinen Beiträgen.
 

3 YouTube 

 


Da ich im Moment versuche, meinen YouTube Channel ein wenig auszuweiten, produziere ich
 auch hier immer wieder mal Content für euch. Sowohl Vlogs, als auch Travel
 Diaries, Beauty Videos oder Hauls ist hier alles zu finden. Ja, auch hier sind
 einige Videos gesponsert oder enthalten werbliche Inhalte, wie beispielsweise
 Kleidung oder Beauty Produkte, die ich hier trage oder euch vorstelle. Um mich
 hier auf der sicheren Seite zu begeben, werde ich ab jetzt "unterstützt
 durch Produktplatzierung" am Anfang jedes Video einbauen, das
 werbliche Inhalte enthält. Auch in der Biografie werde ich dies nochmal
 aufführen.

So, Respekt an alle, die sich diesen unglaublich langen Post
 durchgelesen haben. Ich hoffe, ich konnte vielleicht sogar einigen von euch
 helfen, der/die sich mit der Sache noch unsicher war, ein bisschen "Licht
 ins Dunkle" bringen!;) auch wenn ich kurzzeitig durch die Abmahnung einen
 kleinen Schock bekommen habe und an der ganzen Sache mit dem Bloggen zweifeln
 musste, liebe ich jetzt meinen Job und bin absolut happy mit dem, was ich hier
 tue. Jeder Beruf hat seine Ups und Downs und auch die Selbstständigkeit hat
 neben seinen vielen Vorteilen auch einige Nachteile - doch wenn alles perfekt
 laufen würde, wäre es doch auch wieder langweilig - oder?;)

ANMERKUNG

 


Da ich kein Anwalt, noch ein Profi bin in diesem Metier, kann ich euch nur raten:
 Solltet ihr ebenfalls von einer Abmahnung betroffen sein oder euch vielleicht
 zur Sicherheit einfach mal beraten lassen wollen, holt euch einen Anwalt oder
 jemanden zur Hilfe, der sich wirklich gut mit der Sache auskennt. Ich habe euch
 hier nur von meiner Seite der Dinge erzählt und wie ich selbst in Zukunft
 vorgehen werde, bin aber natürlich selbst kein Profi in diese Richtung.
MerkenMerken MerkenMerken MerkenMerkenMerkenMerkenMerkenMerken MerkenMerkenMerkenMerken
Schlagwörter: , , , , , , , ,

0 comments

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert